Sumar

  1. DOSAR CRITIC Thomas Mann. Identitate Si non-identitate
  2. EXEGEZA
  3. RECENZII

B. Literatura, Tomul XII, Nr.1, 2007

Rira bien qui rira le dernier. Mise en perspective du Docteur Faustus de Th. Mann avec l’esthétique de Th. W. Adorno
Éléonore Faivre d’Arcier
Facultés Universitaires Saint Louis, Bruxelles, Belgique

In this article, I choose to proceed to the reading of Doctor Faustus by Thomas Mann by using the character Adrian Leverkühn as a means of dialogue with Th. Adorno who, according to the Doctor Faustus’s diary, used to hold the curious title of secret counsellor of the author. I then focused on this enigmatic contribution of the philosopher-musicologist; though he seems on the outside, confined to guide and control the development of the musical works of the main character he happens to be a polemical counsellor beyond the only compositions of Adrian. We need to see how, on one hand Adornians figures and concepts feed the thoughts of Adrian in connection with its musical work and on the other hand how the author and the narrator league themselves against some remarks of Adorno and end up delivering their fight through their Faustian character. This character, pitilessly dug in the mythical repetition went slowly crazy, condemned, as from obedience and blind fidelity towards the secret counsellor, to give up his artist’s shield and weapon: the parody.

Ut pictura poesis Disséminations et équivalences identitaires dans l’œuvre de Thomas Mann
Anne Isabelle François
Université Paris III, France

Ansatz dieser Ausführung ist Horaz und die Frage nach der textuell-bildlichen Veranschaulichung im Werke Thomas Manns. Die Behauptung, der Schriftsteller sei eher Ohren- als Augenmensch, in Frage stellend, analysiert die Autorin den Stellenwert der Graphik in den Tagebüchern, Romanen, Reden und Aufsätzen, und deckt dabei eine Reihe identirärer Äquivalenzen und selbstbestimmender Korrelationen auf. Besonders werden die Zeichnungen Dürers sowie die graphische Prosa des Endwerkes Doktor Faustus und dessen visuelles Erleben in Betracht gezogen.

Thomas Mann et Marcel Proust à la lumière des transferts culturels
Raluca HERGHELIGIU
Universitatea „Stefan cel Mare”, Suceava

Zwei antagonische Bildungstendenzen machen sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts gleichzeitig mit der Refigurierung des europäischen Kulturkontextes sichtbar: die massive „Internationalisierung“ der Literatur und Philosophie - gefördert durch die Tätigkeit der Kulturvermittler und durch die Liberalisierung der Übersetzungen - und die ideologische Festigung der Nationalismen. Emblematische Figuren dieser Zeit, reflektieren Thomas Mann und Marcel Proust diese Tendenzen beispielhaft. Allgemein betrachtet als Symbolgestalten der deutschen bzw. französischen Nationalidentität, liegen ihren geistigen Ausbildungen und sogar ihrer Rezeptionen in den entgegengesetzten Kulturräumen französische bzw. deutsche Konstanten zugrunde: Wenn die philosophische Ausbildung Marcel Prousts hauptsächlich auf Kant und Schopenhauer beruhte, aber auch von Schelling und Wagner wesentlich geprägt wurde, blieb Thomas Mann den Bildungstendenzen des französischen realistischen Romans, nämlich dem Balzacschen und dem Flaubertschen, tributär. Diesen kompositen Bildungsprofilen entsprechen zwei ebenso kontroverse Rezeptionsarten: Proust wird in einer ersten Phase seiner deutschen Rezeption wegen der Analogie mit dem poetischen Ausdruck der deutschen Romantik, der typischen Form von Bildungsroman der ‚A la recherche du temps perdu’ und vor allem wegen der jüdischen Herkunft seiner Mutter, geborenen Weil, mit einem „Deutschen“ assimiliert. Thomas Mann freute sich in der Nachkriegszeit einer enthusiastischen französischen Rezeption und wurde aufgrund des feinen Stils und der psychologischen Prägung seiner Romane mit den französischen Schriftstellern verglichen (Félix Bertheau). Die zwei Autoren entsprechen sich als Beispiele von kompositen Gestalten des deutsch-französischen Kulturraumes und als für die Jahrhundertwende typische europäische Gestalten.

Überlegungen zu Thomas Manns „Problem des Antisemitismus“
Thomas Herold
Harvard University, USA

This article examines ‘Zum Problem des Antisemitismus’ and other short essays by Thomas Mann that deal with Jews and Judaism. First, it discusses their peculiar history of publication and reception. Secondly, a detailed analysis of these texts reveals their anti-Jewish undertones even as they propose Philo-Semite arguments - undertones which have been widely disregarded by Thomas Mann’s readers and interpreters.

Eye/s and Vision in the Joseph Novels
Stephen Joy
Cambridge University, United Kingdom

In diesem Beitrag soll einer Zahlenproblematik nachgegangen werden, die eine besondere Rolle in der ontologischen und narratologischen Konstruktion der Joseph-Tetralogie Thomas Manns spielt und die sich im mehrdeutigen Zeichen des Auges bzw. der Augen ausdrückt. Nicht nur lexikalisch, sondern auch auf leitmotivisch-symbolischer Ebene sind die Joseph-Romane durch eine ständig wiederkehrende Augenfixierung gekennzeichnet. Sie greifen damit implizit in einen Diskurs von Verdoppelung und Reproduktion ein, der explizit mit der zentralen Metaphorik der rollenden Sphäre verstrickt ist. Diese performative Nachahmungslogik verweist darauf, inwieweit der Text konsequent die Begriffe des ‘Einzelnen’ und des ‘Originals’ destabilisieren. Unter Heranziehung exemplarischer Träume aus der freudschen Psychoanalyse erweist sich die ungelöste Frage nach Nummer und Wesen des Auges als analog zur patriarchalischen Gesellschaftsordnung, deren Familienstrukturen sich in den Joseph-Romanen sowie im vorangegangenen biblischen Quellenmaterial spiegeln. Dennoch wird in der Joseph-Welt die lineare Entwicklung von einem Ahnherrn zu seinen Nachkommen umkodiert als ein sich selbst zitierender Kreislauf. Dass schließlich gerade diese Gesellschaftsordnung im Text durch das singulär-doppelte Symbol des Vaterauges bzw. der -augen figuriert wird, sollte daher keineswegs als ein Zufall verstanden werden.

Contaminations harmoniques: musique et identité dans Doktor Faustus
Daniel Meyer
Université de Haute Alsace, Mulhouse Cedex, France

Mit dem Hintergrund der faschistischen Musikästhetik der dreißiger Jahre wird eine neue Durchleuchtung von Thomas Manns politisch-ideologischem Verständnis der fiktiven Musikkompositionen Adrian Leverkühns vorgestellt. Darüber hinaus wird Manns identitäre Bespiegelung in Doktor Faustus untersucht. Von dieser doppelten Warte aus wird seine Kritik der nationalsozialistischen Ästhetik und Weltanschauung neu formuliert, nicht zuletzt seine Vitalismus-Kritik.

Zum Stand rumänischer und rumäniendeutscher Thomas-Mann-Forschung (Nachdruck)
Carmen Elisabeth Puchianu
Transilvania Universität, Kronstadt, Rumänien

L’article se propose de développer une perspective sur la réception de Thomas Mann en Roumanie à partir de 1912 - année de la parution des premières mentions critiques au sujet des Buddenbrooks par Emanoil Bucuta - jusqu’à nos jours. Le trajet des publications sur Thomas Mann comprend en égale mesure les études de langue hongroise et de langue allemande réalisées en Roumanie et suppose, à part la mise en discussion des ouvrages critiques consacrés, des mentions importantes sur les traductions, les thèses de doctorat et les soutenances publiques au sujet Thomas Mann.

L’art et la vie dans Mort À Venise
Joanna Rajkumar
Paris X, Nanterre, France

In ‘Der Tod in Venedig’ (1912) inszeniert Thomas Mann die Leidenschaft von Gustav Aschenbach. Er zeichnet die Entwicklung der Spannung zwischen Kunst und Leben bis zum Höhepunkt, der mit dem Tod der Figur am Ende der Erzählung zusammenfällt. Die Gegenüberstellung von apollinischen und dionysischen Mächten und die antike Farbe, die in den Bezügen auf die platonische Erostheorie zu erkennen ist, ist eine Einladung, über die scharfsinnigen Verhältnisse zwischen Kunst und Leben, Empfindlichem und Verständlichem nachzudenken. Aschenbach ist eine komposite Gestalt; er stellt sich wie eine Synthese zwischen verschiedenen Figuren aus der Biographie Manns. Zudem verkörpert er einen „Dionysier des Todes“, der dem Leben entflohen ist. Dadurch entwickelt Thomas Mann das Drama der Natur und der Identität des Künstlers. Der Reisende spielt mit seinen Doppelgängern wie mit den Schatten, die ihm ohne Ruhe folgen. Der im Zeichen einer inneren Dualität lebende Held sieht sich mit unterschiedlichen Formen seines Doppelgängers konfrontiert, unter anderen mit Tadzio, der Stadt Venedig und der sich verbreitenden Krankheit. Mann und Visconti, der Filmregisseur, bringen den Glanz und die Leiden eines im Dienste der Kunst stehenden Menschen zur Darstellung. Die existentielle Krise der Hauptfigur deckt auf, was der Künstler verleugnet hat : „das fragwürdige Wesen der Kunst“ und des Lebens, die bis zur Infragesetzung der Verhältnisse zwischen Ästhetik und Ethik, Kunst und Humanität hinreicht.

Suspekte Modernität: Spuren von Nietzsches Wagner-Kritik in der frühen Essayistik Thomas Manns
David Wachter
Freie Universität, Berlin, Deutschland

This paper argues that Nietzsche’s late criticism on Wagner eminently informs Thomas Mann’s aesthetic considerations in his essays around 1910. Mann incorporates Nietzsche’s critique of theatricality and exaggerated sensuality to distance himself from the irrational tendencies in contemporary Nietzscheanism and decadent Wagnerism, and he seeks to revaluate the figure of the critical ‘Literarität against the intuitive ‘Künstlerität’. Rather than establishing the foundations of a systematic aesthetics, Mann conceives his essays as a laboratory for scrutinizing his own ambivalence between fascination for and skepticism against Nietzsche/Wagner and thus as an effort of self-understanding.

José Régio et l’herméneutique du particulier
Mariana Boca
Universitatea „Stefan cel Mare”, Suceava

O nosso estudo apresenta o romance Jogo da cabra cega (Portugal, 1934) de José Régio como texto representativo pelo modernismo litteràrio éuropeu da primeira metade do século XX. A ficção torna-se num instrumento pelo conhecimento, usando duma estrategia narrativa baseada pela hemeneùtica do particular. José Régio participa à estruturaçao do discurso narrativo modernista numa hipótese filosófica sobre a identidade masculina e feminina, num mundo do transitório e da mudança continua dos valores

PONCIFE ALE UTOPIEI NARATIVE. ANTIUTOPIA IMANENTA
Bogdan Cretu
Universitatea „Al. I. Cuza”, Iasi

This article aims to demonstrate that the antiutopia emphasises the world that utopia builds up and its roots are to be found in utopia’s means. The antiutopia shows where the persistance in rigidity that characterizes the non-literar utopia can lead. The negative utopia represents the epilogue of the first one, of its model. The whole nightmare world of the well known contrautopias is contained in the utopic universe’s mechanism.

Poezia lui Emil Brumaru. Între gravitate si gratuitate
Petru MARIAN
Universitatea „Stefan cel Mare”, Suceava

La création poétique du poète roumain Emil Brumaru se trouve, et non pas par hasard, dans le territoire exquis de la miniature. Apparemment facile, ce type de poésie, traite, d’une manière personnelle, les thèmes graves et communs de la poésie de toujours: le jeu sauve la gravité et le sentiment la gratuité formelle.

L’appréhension aristocratique et humaniste du monde par rapport à la vision gallicane au XVIIe siècle
Nicoleta Loredana MOROSAN
Universitatea „Stefan cel Mare”, Suceava

At the beginning of the XVIIth century, pride, generosity, self-control, virtue, volition are key-qualities that each and every honnête homme is bound to experience. Gallicanism, on the other hand, considers them as an illusion, submitted to the divinity. Still, it represents an ecclesiastical institution subjet to what will soon turn into the absolute monarchy. We shall see how the two apprehensions coexist.

The Concept of Afterlife in Native American Cultures
Codrut Serban
Universitatea „Stefan cel Mare”, Suceava

Le principe de la vie d’après la mort occupe une position centrale dans toutes les cultures. L’article propose une brève introduction dans l’univers de la vie ‘de dehors’ des tribes amérindiens, à partir d’un nombre de textes mythologiques. La conclusion est que la vie d’après a joué un rôle très important dans la structure temporelle de la mythologie des tribes de l’Amérique du Nord.